Zuletzt aktualisiert am: 22.02.24
Allergiker-Boxspringbett
Tränende Augen, verstopfte Nase, trockener Husten oder juckende Haut? Wenn Sie an diesen Symptomen leiden, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Hausarzt herausfinden, ob das Anzeichen für eine Allergie sind – und wodurch sie gegebenenfalls ausgelöst wird. Tatsächlich kann nämlich das Bett die Ursache für Ihre Beschwerden sein. Warum das so ist, welche Allergene sich dort herumtummeln und wie Sie darauf reagieren können, erfahren Sie in diesem Beitrag über Boxspringbetten für Allergiker.
Was ist überhaupt eine Hausstauballergie?
Neben der Pollenallergie ist die Hausstauballergie einer der häufigsten Allergien in Deutschland. Circa zehn Prozent der Bevölkerung leiden daran. Dabei ist Hausstaub nicht allein der Auslöser für die Allergie. Besonders auf die Ausscheidungen der sogenannten Hausstaubmilbe reagieren Allergiker mit Symptomen wie häufigem Niesen, einer laufenden Nase oder tränenden Augen. Der von den winzigen Krabbeltieren ausgeschiedene Kot trocknet aus und vermischt sich mit dem Hausstaub. Werden Bettwäsche, Kissen und Matratze, aber auch Teppiche und Polster bewegt, wird das Ganze in die Luft gewirbelt und von uns eingeatmet.
Hinweis: In den meisten Fällen sind die Symptome einer Hausstauballergie nicht so stark wie bei Heuschnupfen, treten dafür aber während des gesamten Jahres auf.
Hausstaubmilben bevorzugen ein feuchtwarmes Klima
Hausstaubmilben mögen es am liebsten warm und feucht. In Bettdecke, Kissen und Co. herrschen solche Bedingungen vor allem von Mai bis Oktober. In diesen Monaten vermehren sich die Bettmilben, bevor sie im Winter trockener Heizungsluft ausgesetzt sind und absterben. Diese Zeit ist für Allergiker besonders schlimm. Denn: Die trockene Luft lässt die Überreste und Ausscheidungen der Bettmilben zu kleinen Teilen zerfallen, die leichter in unsere Atemwege gelangen.
Tipp: Achten Sie auf Umgebungsfaktoren. Dinge wie Zigarettenrauch oder Luftverschmutzung sind dafür bekannt, Allergien zu begünstigen.
Bettmilben sind ganz normal
Was sich komisch anhört und bei manchen Personen für ein gewisses Ekelgefühl sorgen kann, ist jedoch ganz normal. Bettmilben sind keinesfalls ein Anzeichen von mangelnder Hygiene. Da sich die winzigen Tiere von abgestorbenen Hautschuppen ernähren, sind sie in jedem noch so reinlichen Haushalt vorzufinden und ein natürlicher Bestandteil unseres Lebens.
Erste Anzeichen, dass Sie an einer Hausstauballergie leiden
Die Symptome einer Hausstauballergie sind denen einer Erkältung oder Pollenallergie (Heuschnupfen) ähnlich und treten meist in der Nacht oder nach dem Aufstehen auf. Über den Tag hinweg nehmen die Symptome ab. Tränende, juckende Augen, eine verstopfte Nase, leichter Husten oder Halsschmerzen und häufiges Niesen können typische Anzeichen einer Hausstaubmilbenallergie sein. In einigen Fällen kann eine solche Bettmilbenallergie auch zu Asthma führen.
Tipp: Wenn Sie eventuelle Anzeichen bemerken, die Sie im Alltag oder beim Schlafen stören, sollten Sie Ihre Ärztin oder Arzt um Rat bitten. Eine Diagnose der Hausstauballergie erfolgt dann mit einem ausführlichen Allergietest. Einer der beliebtesten ist der Pricktest, bei dem Allergenlösungen in Tropfenform auf den Unterarm aufgetragen werden. Die jeweiligen Stellen werden wiederum oberflächlich eingestochen, um etwaige allergische Sofortreaktionen festzustellen.
Die häufigsten Symptome einer Hausstaubmilbenallergie sind:
- tränende, juckende Augen
- häufiges Niesen
- eine verstopfte Nase
- Husten oder Halsschmerzen
Hausstaubmilben im Bett – Boxspringbett für Allergiker
In unserem Bett verbringen wir jede Nacht (hoffentlich!) sieben bis acht Stunden. Eine lange Zeit, wenn man berücksichtigt, dass es Allergien auslösen kann. Besonders bei Boxspringbetten stellt man sich oft die Frage: Inwiefern unterscheiden sie sich von anderen Betten in Bezug auf Hausstaubmilben? Sind Boxspringbetten anfälliger, da sie über mehr Polsterfläche verfügen, auf der sich die Bettmilben sammeln können? Genau dieser Frage möchten wir auf den Grund gehen und herausfinden, ob Boxspringbetten auch für Allergiker geeignet sind.
Boxspringbett für Allergiker – Hausstaubmilben im Bettgestell
Boxspringbetten sind aufgrund ihres Aufbaus sehr bequem und stabil. Die darin verarbeiteten Polstermaterialien sind jedoch auch ein willkommener Lebensraum für kleine Tierchen. Diese Art von Bett ist aber nicht die einzige, die Allergien verursachen kann. Auch bei herkömmlichen Bettgestellen aus Metall oder Holz kann das der Fall sein. Wie Sie bei den zusätzlichen Polstern von Boxspringbetten eine Ansammlung von Bettmilben vermeiden können, erklären wir weiter unten in diesem Artikel.
Allergiker-Boxspringbett – die Matratze
Die Matratze ist neben der Polsterung nicht nur bei Boxspringbetten, sondern auch bei allen anderen Bettmodellen der Hauptherd für Allergene, also für die Ansammlung von Bettmilben und deren Ausscheidungen. Hier können sich die kleinen Tiere besonders gut austoben, da wir durch unseren nächtlichen, stundenlangen Aufenthalt auf der Matratze jede Menge Nahrung in Form von Hautschuppen an die Bettmilben abgeben.
Boxspringbett für Allergiker – die Bettwäsche
Bei der Bettwäsche können auch andere Allergieauslöser am Werk sein. Das hängt mitunter davon ab, mit welchem Material Bettdecke oder Kopfkissen gefüllt sind. Es könnte auch sein, dass Sie gegen Federn oder Daunen, und nicht gegen Hausstaubmilben, allergisch sind.
Tipp: Zertifikate wie der Oeko-Tex Standard 100 garantieren, dass ein Produkt frei von Schadstoffen gefertigt wurde. Diese können ebenfalls allergische Reaktionen hervorrufen.
Behandlung einer Bettmilbenallergie
Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden für eine Bettmilbenallergie. Sie können nach einem ausführlichen Allergietest die Symptome mit kurzfristigen oder langfristigen Behandlungen lindern. Dabei ist eine medikamentöse Behandlung der Symptome oder eine sogenannte Hyposensibilisierung möglich. Da es verschiedene Faktoren zu beachten gibt, sollten Sie die Vorgehensweise mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt individuell absprechen und planen.
Allergiker-Boxspringbett – das sollten Sie beachten
Eine ärztliche Behandlung der Hausstauballergie ist eine Sache. Im Gegensatz zu Heuschnupfen haben Sie allerdings die Möglichkeit, direkten Einfluss auf die Vermehrung der Bettmilben zu nehmen. Schon kleine Änderungen in der eigenen Wohnung können zu einer Abschwächung der Allergiesymptome führen. Die Milben sollen endlich ausziehen? Dann befolgen Sie unsere praktischen Tipps!
Tipp 1: regelmäßiges Lüften
Da Bettmilben ein warmes und feuchtes Klima geradezu lieben, sollten Sie Ihr Schlafzimmer und auch alle anderen Räumlichkeiten regelmäßig lüften. Das hilft nämlich, das Einnisten und die Vermehrung von Bettmilben so gering wie möglich zu halten. In unserem Beitrag über das perfekte Schlafklima erläutern wir unter anderem, wie Sie Ihre Wohnräume richtig lüften.
Tipp 2: Bettwäsche regelmäßig waschen
Auch der Wechsel Ihrer Bettwäsche ist fundamental. Zwar schwitzt jeder Mensch während der Nacht unterschiedlich viel, dennoch sollten Sie Ihre Bettwäsche regelmäßig wechseln – je nach Jahreszeit und individuellem Bedarf wöchentlich oder jede zweite Woche. Auch in der Maschine darf es heiß hergehen: Die Bettwäsche sollten Sie meist bei mindestens 60 Grad waschen, damit wirklich alle Rückstände entfernt werden. Achten Sie aber immer auf das Etikett und beachten Sie die individuellen Pflegehinweise.
Für Bettwäsche und Matratzen gibt es auch entsprechende Milbenschutzbezüge aus besonders dichtem Kunststoffmaterial, die für Bettmilben undurchlässig sind. Klingt gut? Dann klingt das hier sicher noch besser: Manche Krankenkassen übernehmen sogar die Kosten.
Tipp 3: Matratze und Topper reinigen
Auch die Reinigung von Topper und Matratze wirkt einer Hausstaubmilbenallergie entgegen. Bei Boxspringbetten empfiehlt es sich, den abnehmbaren Bezug ebenfalls bei mindestens 60 Grad zu waschen. Die meisten Boxspringbett-Topper sind ohnehin aus einem allergikerfreundlichen Material gefertigt, das nebenbei auch die Luftdurchlässigkeit des Bettes erhöht. Die Matratze können Sie zusätzlich mithilfe eines herkömmlichen Staubsaugers von Milbenkot befreien. Gerade bei Reinigungsarbeiten, bei denen viel Staub aufgewirbelt wird, sollten starke Allergiker/innen möglichst Mundschutz und Schutzbrille tragen.
Tipp 4: Verzichten Sie auf echte und unechte Tiere
Wer unter einer Hausstauballergie leidet, sollte auf Haustiere im Schlafzimmer generell verzichten. Das gilt übrigens auch für Plüschtiere oder andere Staubfänger wie Vorhänge oder Kissen. Sie können sich von Plüschtieren im Schlafzimmer einfach nicht trennen? Dann legen Sie sie ins Gefrierfach. Die Kälte sorgt dafür, dass die Bettmilben abgetötet werden. Anti-Milben-Produkte aus dem Einzelhandel können in Maßen ebenfalls Abhilfe schaffen. Doch Vorsicht: Achten Sie immer auf die Zusammensetzung der jeweiligen Produkte.
Tipp 5: Kunstlederbezug für Allergiker-Boxspringbett wählen
Wer trotz starker Hausstauballergie nicht auf die Vorzüge eines Boxspringbettes verzichten möchte, kann anstatt des Polsterbezugs auch ein mit Kunstleder bezogenes Boxspringbett wählen. Auf dem Kunstlederbezug siedeln sich weniger Milben an. Zudem lässt er sich problemlos mit einem feuchten Tuch abwischen.
Tipp 6: Denken Sie über einen Milbensauger nach
Ja, Sie haben richtig gehört! Mittlerweile gibt es im Handel verschiedene, speziell für Milben entwickelte Staubsauger. Diese lockern tote Milben und deren Kot mit Vibrationen von der Matratze und saugen sie auf. Zudem sind sie mit UV-Licht, das Milben abtötet, sowie eingebauten Staub- und Mikrofiltern ausgestattet.
Hausstauballergie und Boxspringbett – wichtige Fakten
Betten aller Art können die Ursache für tränende Augen, verstopfte Nasen, trockenen Husten oder juckende Haut sein. Wenn Sie allerdings unsere hilfreichen Tipps befolgen, müssen Sie auch als Allergiker/in nicht auf ein Boxspringbett verzichten.