Wir verbringen etwa ein Drittel unseres Lebens mit Schlafen. Und da meist im Bett geschlafen wird (und nicht etwa im Auto oder auf der Couch), ist eines entscheidend: die gründliche Auswahl eines entsprechend hochwertigen Schlaforts für die eigenen vier Wände.
Tatsächlich sind die Auswahlmöglichkeiten der verschiedenen Bettenarten recht überschaubar. Wenn Sie ein Bett im Fachgeschäft kaufen oder ein Bett online bestellen möchten, können Sie generell aus zwei Varianten auswählen:
- Bett mit Lattenrost oder
- Boxspringbett
In diesem Blogartikel erfahren Sie mehr über die Unterschiede von „klassischen“ Betten mit Lattenrost und Boxspringbetten, die in Deutschland mittlerweile immer beliebter werden. Außerdem erläutern wir, welche Vorteile die verschiedenen Bettenarten mit sich bringen.
Der Aufbau eines Boxspringbetts – skandinavisch oder amerikanisch
Der größte Unterschied zwischen einem normalen Bett und einem Boxspringbett liegt im Aufbau: Ein Boxspringbett besitzt keinen Lattenrost – ein herkömmliches Bett, wie es hierzulande die meisten kennen, hingegen schon. Bei einem Boxspringbett wird der Lattenrost durch ein gefedertes Untergestell als Basis ersetzt.
Aber: Boxspringbett ist nicht gleich Boxspringbett. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen der skandinavischen und amerikanischen Variante. Der Unterschied besteht darin, ob ein zusätzlicher Topper als Abschlussauflage auf dem Bett verwendet wird oder nicht.
- Amerikanische Variante: ohne Topper
- Skandinavische Variante: mit Topper
Die skandinavische Boxspringbett-Variante ist in Deutschland beliebter als die amerikanische Alternative. An ihr lässt sich die gesamte Zusammensetzung eines Boxspringbetts exemplarisch darstellen.
Die Basis: Box statt Lattenrost
Die unterste Ebene des Boxspringbettes besteht aus einer Box, die mit einem Federkern ausgestattet ist. Daher stammt auch der Name für das Boxspringbett: Das Untergestell wird als „Boxspring“ bezeichnet (also „Box mit Federn“). Der Federkern besteht entweder aus Taschenfedern oder aus Bonellfedern.
Für einen stabilen Stand werden Boxspringbetten in der Regel auf vier Füßen aufgestellt – diese werden an die jeweilige Box angepasst und sind somit in vielen Farben und Formen erhältlich.
Boxspringbetten mit Bonellfederkern
Beim Bonellfederkern werden die einzelnen Drähte der Federn miteinander verbunden. Dadurch verteilt sich der Druck, der auf die Oberfläche ausgeübt wird, auf einer insgesamt größeren Fläche. In diesem Fall liegt keine flächenelastische Federung vor.
Bei der Bonellfeder handelt es sich um eine klassische Stahlfederart. Im Unterbau eines Boxspringbetts kommt sie durch die verbundenen Drähte als Federkernsystem zum Einsatz. Die Federung schwingt dadurch bei verschiedenen Bewegungen mit und gibt in der gesamten Fläche nach.
So wird ein extra weiches und komfortables Liegegefühl kreiert. Ein Boxspringbett mit Bonellfederkern eignet sich besonders für Personen mit einem Körpergewicht bis zu 100 kg. Diese flächenelastische Federung wird übrigens häufig bei Hotelbetten verwendet.
Boxspringbetten mit Taschenfederkern
Bei der zweiten Federkern-Variante handelt es sich um eine Polsterung aus Taschenfedern. Im Unterschied zur Bonellfederkern-Variante sind die Taschenfederkerne in einzelne Taschen gegliedert, die auch „Tonnen“ genannt werden.
Das führt zu einer höheren Festigkeit der Matratze – ein Taschenfederkern fühlt sich dadurch etwas härter an als ein Bonellfederkern. Anders als die Bonellfeder federt der Taschenfederkern punktelastisch.
Was das heißt? Die Matratze gibt nur dort nach, wo der Körper tatsächlich liegt. Die Federn, die nicht aktiv vom Körpergewicht beansprucht werden, bleiben daher in der Ausgangsposition.
Ein zu starkes Einsinken in die Matratze wird dabei verhindert. Diese stabile Taschenfederkern-Variante eignet sich ideal für diejenigen, die gerne auf einer etwas härteren Oberfläche schlafen.
Durch die punktgenaue Druckabgabe wird der Rücken während des Schlafens unterstützt. Auch die Wirbelsäule bleibt jederzeit in der anatomisch korrekten Lage. Daher empfehlen wir Taschenfederkernmatratzen für Menschen mit Problemen an der Bandscheibe, Verspannungen oder Rücken- bzw. Nackenschmerzen.
Anders als bei einem Bett mit Lattenrost liegt die Matratze bei einem Boxspringbett auf dem Unterbau (dem Boxspring) und nicht auf einem Lattenrost. Meist wird hier eine 7-Zonen-(Tonnen-)Taschenfederkern-Matratze verwendet. Die Einteilung in 7 Zonen sorgt dafür, dass jede Körperpartie ganz individuell unterstützt werden kann. So sinken zum Beispiel die Schulter- und Hüftbereiche stärker ein als die Beine.
Wenn wir Ihnen das Boxspringbett nun schmackhaft gemacht haben, schauen Sie doch mal in unserem Onlineshop vorbei und erkunden Sie die vielfältige Auswahl unserer Boxspringbetten. Worauf Sie beim Kauf eines Boxspringbetts achten sollten, haben wir bereits in unserem Blog erklärt – oder kontaktieren Sie uns einfach, wenn Sie Fragen haben.
Der passende Topper als krönender Abschluss
Oben auf die Matratze wird – zumindest in der skandinavischen Boxspringbett-Variante – ein sogenannter „Topper“ aufgelegt. Der Topper, der auch als „Komfortauflage“ bekannt ist, bildet den Abschluss des gesamten Boxspringbett-Aufbaus und unterstützt den Liegekomfort der Matratze.
Durch den hochwertigen Topper auf Ihrer Matratze werden Ihre individuellen Schlafbedürfnisse noch stärker gefördert. Dadurch genießen Sie also optimalen Komfort, der an Ihre persönlichen Schlafgewohnheiten angepasst ist. Über weitere Vorteile des Toppers können Sie sich auch in unserem Blogartikel „Boxspringbett mit oder ohne Topper?“ informieren.
Generell unterscheidet man zwischen drei Topper-Varianten, die für jeweils unterschiedliche Schlaf-Präferenzen geeignet sind:
- Kaltschaum-Topper: Topper-Variante für diejenigen, die ein härteres Liegegefühl bevorzugen
- Klimalatex-Topper: Topper-Variante für ein eher weiches Liegegefühl
- Visco-Topper: Topper-Variante aus Visco-Schaum; ideal für Menschen mit Rückenbeschwerden oder anderen körperlichen Problemen
Den passenden Topper für Ihre Matratze finden Sie selbstverständlich auch in unserem Sortiment.
Falls Sie sich die Frage stellen "Boxspringbett oder Wasserbett?", könnte dieser Beitrag weiterhelfen.
Bett mit Lattenrost - Diese Vorteile bietet der „Klassiker“
Anders als bei einem Boxspringbett wird beim „herkömmlichen“ Bett ein Lattenrost in den Rahmen des Bettes eingehängt oder aufgelegt. Dieser sorgt in erste Linie für Stabilität beim Schlafen, bietet daneben aber auch weitere Vorteile.
Ein Lattenrost wird aus verschiedenen Holzlatten, die sich in einem Rahmen befinden, hergestellt. Auch beim Lattenrost existieren unterschiedliche Varianten mit ganz eigenen Vorteilen. Generell wird zwischen vier Lattenrost-Varianten unterschieden, die Ihnen die Möglichkeit bieten, Ihr Bett genau auf Ihre Schlafbedürfnisse anzupassen:
- Starr
- Flexibel-gewölbt
- Verstellbar
- Elektrisch, aufgeteilt in mehrere Zonen
Darüber hinaus existiert mit den Tellerrahmen- respektive Tellerlattenrosten die Luxusvariante unter den Lattenrosten. Diese haben mit einem klassischen Rollrost kaum etwas gemeinsam. Hier werden die üblichen Federleisten von Kunststoffscheiben ersetzt. Die Kunststoffscheiben drehen sich dreidimensional und können zu allen Seiten abgefedert werden. Die punktgenaue Körperanpassung ist vor allem für die anatomisch korrekte Ausrichtung der Wirbelsäule extrem vorteilhaft.
Ein Lattenrost mit verschiedenen Zoneneinteilungen kann in den wichtigen Körperbereichen, Schulter-, Rücken- und Beckenbereich, individuell eingestellt werden - ähnlich wie bei der 7-Zonen-Tonnentaschen-Federkern-Matratze beim Boxspringbett.
Bett mit Lattenrost - Individuelle Schulter- und Beckenkomfortzone
Flexible Leisten können auf den persönlichen Bedarf eingestellt werden. Besonders wichtig ist eine individuelle Anpassung im Schulterbereich, da hier sehr viel Körpergewicht aufliegt. Eine genaue Einstellung begünstigt das Einsinken der Schultern an der entsprechenden Stelle. Jedoch nicht nur das bloße Verschieben ist hier möglich, sondern auch eine unterschiedliche höhenverstellbare Anordnung der Leisten.
Auch im Beckenbereich ist eine Anpassung des Lattenrostes wichtig. Nachgiebige Leisten können den Druck bestmöglich aufnehmen und dafür sorgen, dass die Wirbelsäule auch bei Seitenschläfern gerade gehalten wird.
Bett mit Lattenrost - Die Mittelzonenverstärkung
Bei einem Bett mit Lattenrost wird die Wirbelsäulenregion zusätzlich durch eine Verstärkung in der Mitte des Lattenrostes gestärkt. Für eine ergonomisch korrekte Lage der Wirbelsäule in der mittleren und unteren Rückenregion existiert bei einem Lattenrost die sogenannte Mittelzonenverstärkung.
Diese Zone verläuft über circa fünf bis neun Leisten. Je nach Schlafposition und Körpergewicht sollte die Flexibilität der Leisten an den Schlafenden angepasst werden. So lässt sich das Liegegefühl fester oder weicher gestalten.
Lattenrost sorgt für gute Belüftung
Während auch Boxspringbetten über ein ausgeklügeltes Belüftungssystem verfügen, ist dieser Vorteil bei einem Bett mit Lattenrost deutlicher zu erkennen. Ein Lattenrost sorgt stets für eine gute Belüftung der Matratze, da die Abstände zwischen den einzelnen Leisten die Luft gut zirkulieren lassen.
Damit wird auch entstehende Feuchtigkeit von der Matratze abtransportiert und die Gefahr der Geruchs- und Schimmelbildung minimiert - ein Lattenrost fördert sowohl Belüftung als auch Feuchtigkeitsaustausch.
Die Entscheidung liegt bei Ihnen: Boxspringbett oder Bett mit Lattenrost?
Nach der Gegenüberstellung der Eigenschaften von Boxspringbett und Bett mit Lattenrost wird prinzipiell klar: Ein Boxspringbett und ein Bett mit Lattenrost unterscheiden sich voneinander und überzeugen mit jeweils eigenen Vorteilen. Jedoch liegen auch Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Funktion vor: Sowohl Lattenrost als auch Boxspring haben die Aufgabe, die Matratze zu belüften und für eine Entlastung des Drucks zu sorgen.
Die wichtigsten Punkte im Überblick
- Während das skandinavische Boxspringbett auf einer Box mit entsprechendem Federkern aufgebaut ist, liegt bei einem Bett mit Lattenrost dieser auf oder in dem Rahmen des Bettes.
- Sowohl Lattenrost als auch Boxspring haben die Funktion, die Matratze zu belüften und für eine Entlastung des Drucks zu sorgen.
- Das Boxspring (die untere Box) bestimmt in Zusammenarbeit mit der darauf liegenden Matratze und eines zusätzlichen Toppers den Liegekomfort des Bettes.
Da jedoch auch ein Lattenrost über federnde Leisten verfügt, die die Anpassungsfähigkeit der Matratze an den Körper unterstützt, liegt ein wesentlicher Unterschied in jedem Fall in puncto Design vor. Hier kommt es wieder auf den individuellen Geschmack an.
Eine Pauschalantwort bezüglich der besten Variante kann es folglich nicht geben. Viel mehr müssen die persönlichen Schlafgewohnheiten und individuellen Vorlieben in Betracht gezogen werden.